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Recycling- und Verwertungsverfahren fĂĽr Kunststoffe

In der Schweiz, wie auch in Deutschland, gibt es verschiedene Möglichkeiten, Kunststoffabfälle zu recyceln und wiederzuverwenden. Man unterscheidet dabei zwischen der stofflichen und der energetischen Verwertung.

Werkstoffliches Recycling

In Deutschland wird beim Kunststoff-Recycling häufig das werkstoffliche oder mechanische Recycling verwendet. Diese Methode ist umweltfreundlich, da sie in den letzten Jahren effektiver geworden ist. Sortiermaschinen helfen dabei, den Müll besser zu trennen, und viele Unternehmen gestalten ihre Verpackungen so, dass sie leichter recycelt werden können.

Das Ziel des werkstofflichen Recyclings ist es, Kunststoffe so aufzubereiten, dass sie wieder als Rohstoff für neue Produkte verwendet werden können. Es gibt zwei Hauptarten des werkstofflichen Recyclings:

a) Mechanisches Recycling

Beim mechanischen Recycling werden Kunststoffabfälle sortiert, gereinigt und zerkleinert, um sie in Regranulat (Rezyklat) umzuwandeln. Dieses Regranulat kann dann zur Herstellung neuer Kunststoffprodukte verwendet werden. Besonders gut funktioniert dieses Verfahren bei sortenreinen Abfällen, wie zum Beispiel PET-Getränkeflaschen.

Vorteile des mechanischen Recyclings:

  • Geringer Energieverbrauch: Es benötigt weniger Energie als die Herstellung von neuen Kunststoffen aus Rohöl.
  • COâ‚‚-Einsparung: Durch das Recycling wird weniger Treibhausgas produziert, was dem Klimaschutz zugutekommt.
  • Schnelle Wiederverwendbarkeit: Das Regranulat kann direkt fĂĽr neue Produkte genutzt werden.

Herausforderungen des mechanischen Recyclings:

  • Qualitätsverlust: Mit jedem Recyclingprozess kann die Qualität des Materials abnehmen.
  • Eingeschränkte Möglichkeiten: Bei stark verschmutzten oder gemischten Verpackungen stößt das mechanische Recycling an seine Grenzen.

b) Physikalisches Recycling

Hierbei werden Kunststoffe mit Hilfe von Lösungsmitteln gereinigt und wiederverwendet, wobei die Struktur des Materials erhalten bleibt.

Vorteile des physikalischen Recyclings:

  • Höhere Qualität: Das Rezyklat hat eine bessere Qualität als beim mechanischen Recycling.
  • Eignung fĂĽr verschmutzte Kunststoffe: Auch stark verschmutzte Materialien können recycelt werden.

Herausforderungen des physikalischen Recyclings:

  • Komplexität: Es ist technisch aufwändiger und teurer.
  • Höhere Kosten: Die Nutzung von Lösungsmitteln kann die Kosten erhöhen.

c) Chemisches Recycling

Beim chemischen Recycling werden Kunststoffe durch chemische Prozesse in ihre Grundbausteine zerlegt. Diese können dann wieder zur Herstellung neuer Kunststoffe verwendet werden.

Vorteile des chemischen Recyclings:

  • Verwertung von stark verschmutzten Abfällen: Es können auch Materialien recycelt werden, die fĂĽr andere Verfahren ungeeignet sind.
  • Hohe Materialqualität: Das Endprodukt ist fast identisch mit neuem Kunststoff.

Herausforderungen des chemischen Recyclings:

  • Hoher Energieaufwand: Die chemischen Prozesse benötigen viel Energie.
  • Begrenzte VerfĂĽgbarkeit: Die Technologie ist noch nicht ĂĽberall ausgereift.

d) Energetische Verwertung

Wenn Recycling nicht möglich ist, werden Kunststoffabfälle in Kehrichtverbrennungsanlagen verbrannt, um Energie zu gewinnen. Dies sollte jedoch nur als letzte Option genutzt werden, da es die Rohstoffe unwiederbringlich verliert und Emissionen verursacht.

Vorteile der energetischen Verwertung:

  • Energiegewinnung: Es wird Energie aus nicht recycelbaren Abfällen gewonnen.

Herausforderungen der energetischen Verwertung:

  • Rohstoffverlust: Die Materialien gehen verloren und werden nicht wieder in den Kreislauf zurĂĽckgefĂĽhrt.
  • Umweltauswirkungen: Die Verbrennung setzt Schadstoffe frei.

Bedeutung fĂĽr die EU-Verpackungsverordnung (PPWR)

Die geplante EU-Verordnung sieht vor, dass Verpackungen ab 2030 einen Mindestanteil an recycelten Kunststoffen enthalten müssen. Unternehmen müssen geeignete Recyclingverfahren wählen, die sowohl qualitativ hochwertige Rezyklate liefern als auch umweltfreundlich und wirtschaftlich sind.

Zusammenfassung

Die verschiedenen Recyclingverfahren haben ihre Vor- und Nachteile. Das mechanische Recycling ist derzeit die wichtigste Methode, während chemisches Recycling noch in den Kinderschuhen steckt. Die energetische Verwertung bleibt der häufigste Weg, um mit Kunststoffabfällen umzugehen, was jedoch nicht ideal ist. Um die Anforderungen der EU-Verpackungsverordnung zu erfüllen, sind Investitionen in Recyclingtechnologien und die Verbesserung der Sammelsysteme notwendig. Nur durch Zusammenarbeit aller Beteiligten kann eine funktionierende Kreislaufwirtschaft erreicht werden.